2023 Weltmissionsopfer

Die württembergische Landeskirche bietet in ihrem Projektheft den Kirchengemeinden jedes Jahr verschiedene Weltmissionsprojekte zur Unterstützung an. Auch wir sind wieder mit zwei Projekten vertreten.

Aufgabenheft OfW 2023 (77.34-20-12-V03 1.2)

Projekt 59: Kinder im ländlichen Indien unterstützen

Schon vor der Pandemie war die Bildungssituation in den ländlichen Gebieten Indiens problematisch. Diese Situation hat sich in den vergangenen zwei Jahren massiv verschärft. Es gibt zwar staatliche Schulen für fast alle Kinder, aber deren pädagogische Qualität ist häufig unzumutbar. Nur selten ist eine gute Betreuung ganzer Klassen gewährleistet, geschweige denn Zuwendung zu den einzelnen Schülerinnen und Schülern. Unterricht fällt oft aus und die Qualifikation der Lehrkräfte ist auf sehr niedrigem Niveau.

Die Nethanja-Kirche hat daher in einigen Dörfern „Tuition Centers“ als Pilotprojekte gestartet, mit dem Schwerpunkt Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe in Englisch. Nach Schulschluss kommen Kinder und Jugendliche abends in kirchlichen Räumen zusammen. Eine Lehrkraft ist vor Ort und hilft individuell bei Fragen zu den Hausaufgaben. Lehrvideos für den Englisch-Unterricht stehen zur Verfügung.

Diese Angebote gelten allen Kindern im Dorf, ungeachtet ihrer Religion und Herkunft. Deshalb und weil die Not groß ist, erfreuen sich diese Tuition Centers großer Resonanz. Daher ist jetzt beabsichtigt, in weiteren Dörfern welche zu eröffnen. Dies hilft sowohl den Kindern und Jugendlichen vor Ort als auch den örtlichen Kirchengemeinden, da es die Berührungsängste etlicher Nichtchristen vor der Begegnung mit den Kirchenmitgliedern nimmt.

Projekt 60: Mädchen eine Zukunft geben

200 Mädchen leben in unseren beiden Mädchendörfern im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh. In Pavillons sind jeweils 15-20 Mädchen untergebracht und werden von erfahrenen Betreuerinnen begleitet.

Nicht alle Mädchen sind Waisenkinder, aber alle kommen aus hoch problematischen Familienverhältnissen, geprägt von Schwierigkeiten wie Krankheiten (HIV), Abhängigkeiten, Kriminalität oder extremer Armut.

Gemeinsam mit ihren Freundinnen im Mädchendorf erfahren sie Sicherheit und liebevolle Zuwendung. Sie können die nahegelegenen Schulen der Nethanja-Kirche besuchen, an einem Standort inzwischen auch mit integrierter Oberstufe der Klassen 11 und 12.

So können die Mädchen ihre Gaben entfalten und bekommen einen Start ins Leben, der an ihren Herkunftsorten in Slumgebieten oder tief im Dschungelbergland so nicht möglich wäre.

Die Coronasituation in Indien ist Stand Mai 2022 relativ entspannt, so dass wir nicht mit weiteren Lockdowns und staatlichen Anordnungen zur Schließung unserer Schulen und Mädchendörfer rechnen.

2023 ist geplant, einen Teil der Pavillons zu renovieren und zu erweitern, um das Platzangebot für die Mädchen zu verbessern. Dafür und für die laufenden Sach- und Personalkosten benötigen wir im Jahr 2023 120.000 Euro.