Zur aktuellen Corona-Lage in Indien (11.05.21)
AKTUELLE SITUATION Noch bis Ostern sah die Corona- Lage in Indien recht hoffnungsvoll aus. Seit Anfang 2021 konnten unsere Kinderheime und Kirchengemeinden in Indien wieder fast „normal“ arbeiten, die Impfkampagne lief an. In der Annahme, die Pandemie im Griff zu […]
Zur Lage in Indien. 4.5.2021
Die Corona-Situation in Indien ist extrem angespannt: Einerseits sind die täglichen Infektionszahlen derzeit extrem hoch und die Krankheitsverläufe oft schwer oder tödlich. Andererseits gibt es keine klaren Vorgaben und Regeln – wohl auch aus Angst, dass ein harter Lockdown eine Hungerkatastrophe auslösen könnte. Wir rechnen jedoch mit baldigen harten Kontaktbeschränkungen.
Die Nethanja-Kirche fokussiert sich aktuell auf drei Schwerpunktaufgaben der Nächstenliebe:
- Lebensmittelhilfe für Menschen in Slums und abgelegenen Dörfern, bei denen die Versorgungslage sehr schlecht ist
- Medizinische Hilfe so gut möglich, vor allem in unserem Krankenhaus in Kondalaagraharam, in den Ambulanzen und durch mobile Teams. Wir versuchen Sauerstoff, lindernde Medikamente und Impfdosen aus seriösen Quellen sowie Schutzausrüstung zu organisieren.
- Bestattungen: Einige Teams der Nethanja-Kirche bringen den Mut auf, trotz Ansteckungsgefahr die Verstorbenen unabhängig von ihrer Religion zu bestatten. Wir besorgen Schutzausrüstung, Särge oder auch Holz zum Verbrennen der Körper.
Aufgrund einiger Nachfragen: Trotz der nötigen und teilweise schon erfolgreichen Neuorganisation der Überweisungswege nach Indien ist es sinnvoll, auch jetzt zu spenden. Je nach Spendenaufkommen in Deutschland denken wir darüber nach, Gelder, die schon für Baumaßnahmen nach Indien überwiesen wurden, für Soforthilfe freizugeben und wieder aufzustocken, sobald die neuen Bankverbindungen in Funktion sind.
Zur dramatischen Lage in Indien
nach Telefongespräch mit Bischof Jeevan am 26. April:
Die indische Regierung ist in einer Zwickmühle – die medizinische Lage ist äußerst angespannt, Infektionen sind auf einem Rekord-Hoch, Sauerstoff fehlt in den Krankenhäusern. Andererseits würde ein harter Lockdown wie im letzten Jahr zu einer neuen humanitären Katastrophe führen, weil viele Menschen keinerlei Rücklagen haben.
Die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten handeln sehr uneinheitlich. Hoch problematisch waren große religiöse Feste und etliche Wahlkampfveranstaltungen. Masken und Abstand werden oft nicht eingehalten.
Ca. 10% der Menschen sind geimpft, Impfstoff ist nicht kontinuierlich verfügbar, wird teilweise auch verteuert schwarz gehandelt.
Auch im Gebiet der Nethanja-Kirche sind etliche Menschen infiziert. Bischof Jeevan hat jetzt für seinen Bereich Präsenzgottesdienste abgesagt, um damit Neuinfektionen zu vermeiden.
Die Kinderheime und Schulen mussten schließen, nur noch die Prüfungsjahrgänge sind vor Ort.
Im Nethanja-Krankenhaus sind einige Corona-Patienten und wir rechnen mit steigenden Zahlen. Intensivversorgung ist kaum möglich, Medikamente und Sauerstoff sind gerade noch da, aber weitere Geräte zur Sauerstofferzeugung müssen eingekauft werden. Der Vorrat an Schutzkleidung und Masken fürs Personal schrumpft, muss neu beschafft werden.
Noch sind wir abgeschnitten von der Möglichkeit, Geld nach Indien zu überweisen. Die neuen Zahlungswege, die die Regierung vorschreibt, werden nur schleppend eingerichtet. Wir rechnen damit, dass Anfang Mai ein größerer Lockdown kommt und viele Menschen in Not sein werden. Bis Mitte Mai reichen die Gelder, die schon transferiert sind. Dann können nur noch Mittel angegriffen werden, die eigentlich für Baumaßnahmen vorgesehen sind. Diese müssten dann von Deutschland her wieder aufgefüllt werden, sobald Zahlungen wieder möglich sind.
Wir bitten dringend um Fürbitte für die geschilderte Gesamtsituation, für die politisch Verantwortlichen und für alle Verantwortlichen unserer Arbeit!
Wissen schafft Zukunft – Stand März 2021
Wissen_schafft_Zukunft V8_2021_V2 Liebe Nethanja und „Wissen schafft Zukunft“ Interessierte, trotz der großen Schwierigkeiten im letzten Jahr in Folge der Corona Pandemie, die auch heute noch andauern, hat sich in Indien einiges getan. Das Projekt geht gut voran und ist jetzt […]
Rollstühle für Indien
In der letzten Nethanjapost haben wir vom 14-jährigen Yeluri Naga Raju berichtet, der durch seine schwere körperliche Behinderung nicht gehen kann und von seinem Vater auf den Schultern zum Gottesdienst getragen wird.
Der Artikel hat eine überwältigende Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst und wir konnten mit den eingehenden Spenden für das Projekt „Rollstuhl für Indien“ schon einige Rollstühle beschaffen. Vielen herzlichen Dank dafür.
Unser Leiter K. Samuel in Narsapur hat die ersten Rollstühle an behinderte Menschen übergeben und die große Freude und Dankbarkeit in einem kleinen Video festgehalten.
Jungs zu Besuch in ihrem Kinderheim
Die Jungs, die normalerweise in unserem Kinderheim in Narsapur leben, kommen aus den Dörfern zu Besuch, in denen sie zur Zeit untergebracht sind. Auch sie bekommen Lebensmittel, Desinfektionsmittel und kleine Geschenke.